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Wien, 28. August 2025 (aiz.info)

Vertragliche Mountainbike-Lösungen für ein respektvolles Miteinander im Wald

Waldverband: Generelle Öffnung der Forststraßen verschärft Situation zusätzlich

Wieder einmal fordern einzelne Mountainbike-Fanatiker die generelle Öffnung der Forststraßen für grenzenlose Wald- und Bergtouren sowie rücksichtslose bergab Raserei. Auf der Strecke bleiben Waldbesuchende und Wandernde aber auch jene leidenschaftliche Radfahrende, die sich an die Regeln im Wald halten und damit zu einem guten Auskommen aller Erholungssuchenden beitragen. 

Das Mountainbiken in der Natur ist immer wieder Auslöser intensiver Debatten rund um Nutzungsrechte, Wald-, Wild- und Naturschutz. Zu Recht, schließlich wird die Nutzung intensiver, das Tempo höher und die Reichweite aufgrund von E-Bikes immer größer. „Der technische Fortschritt lässt selbst den letzten Winkel im Wald, die hintersten Bergtäler und Berggipfel mit immer leistungsfähigeren E-MTB‘s und deutlich höheren Geschwindigkeiten in erreichbare Nähe rücken. Leider zumeist auf dem Rücken aller anderen Naturliebhaber, auf Kosten von Fauna und Flora und jener, die den Wald pflegen und erhalten. Eine generelle Öffnung der Forststraßen würde diese Situation zusätzlich verschärfen, denn „Ausflüge“ abseits der Forstwege und Querfeldein-Aktionen stehen dann für manche Egozentriker an der Tagesordnung, wie wir dies bereits jetzt schon leidvoll bei freigegebenen Forststraßen erfahren müssen. Vertraglichen Lösungen sind jedenfalls der Vorzug zu geben, sonst haben wir eine flächendeckende Beunruhigung des Waldes. Sie werden bedarfsgerecht in den Regionen mit allen Stakeholdern gemeinsam erarbeitet“, spricht sich Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich, für individuell angepasste MTB-Lösungen und gegen eine generelle Öffnung der Forststraßen aus. 

„Schon jetzt treffen und prallen unterschiedliche Nutzungsansprüche im Wald aufeinander. Konflikte z.B. zwischen Mountainbikern und Wanderern lassen sich nur durch gegenseitigen Respekt, eine klare Besucherlenkung auf ausgewiesenen Wegen und das Einhalten klarer Regeln wie etwa dem Vortritt für Wanderer eindeutig klären“, ist Rosenstatter überzeugt.  

Sicherheit im Wald für Alle

Die Initiative „Sicherheit im Wald für Alle“ des Österreichischen Forstvereins hat vor einigen Jahren mit rund 110.000 Unterschriften aus der Bevölkerung bereits ein deutliches Zeichen gegen die generelle Öffnung der Forststraßen gesetzt. Und die Situation hat sich seither durch E-MTB‘s verschärft. „Diese Initiative war der Startschuss für Gespräche auf höchster Ebene. Aktuell liegt ein Ministerratsvortrag von 4 Ministerien auf dem Tisch, in dem die Ausarbeitung einer landesweiten MTB-Strategie unter Einbindung aller Naturnutzer beschlossen wurde. Sobald die Koordinierungsstelle eingerichtet ist, wird sie umgehend die Arbeiten aufnehmen“, weiß Rosenstatter zu berichten. „Wir sind an einer für alle Waldbesucher zufriedenstellenden Lösung interessiert und wollen dabei keine Nutzergruppe vernachlässigen oder bevorzugen. Vertragsmodelle sind aus dieser Sicht die gerechteste und praktikabelste Lösung die das Angebot zielgerichtet treffen“, so Obmann Rosenstatter abschließend. (Schluss)
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