Risikoeinstufung stellt Notwendigkeit der Entwaldungsverordnung in Frage
Land&Forst Betriebe üben deutlich Kritik
Die Land&Forst Betriebe Österreich kritisieren die jüngst bekannt gewordene Risikoeinstufung der Länder im Rahmen der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Obwohl Artikel 29 eine objektive und transparente Bewertung vorsieht, scheint die aktuelle Klassifizierung nicht den wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu folgen. Außerdem entzieht man sich der Verantwortung, Länder mit tatsächlichem Entwaldungsrisiko auch als solche zu identifizieren.
"Die jetzt vorliegende Einstufung ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem klaren Wortlaut der Verordnung. Anstelle einer fundierten, datenbasierten Bewertung scheint hier politische Rücksichtnahme den Ausschlag gegeben zu haben", kritisiert Konrad Mylius, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich.
Laut Artikel 29 der Entwaldungsverordnung sollen Länder in drei Risikokategorien – "hoch", "Standard" oder "niedrig" – auf Basis objektiver Indikatoren wie Entwaldungsraten, der Ausdehnung landwirtschaftlicher Flächen sowie relevanter Produktionstrends eingestuft werden. Diese Einstufung beeinflusst wesentlich die Sorgfaltspflichten der Marktteilnehmer und Kontrollquoten der Länder.
Daten und Fakten zeigen auch deutlich, wo die Wälder der Welt zurückgehen. Ein Beispiel: Aus FAO-Berichten geht hervor, dass Brasilien von 2010 bis 2020 jährlich 1,5 Millionen Hektar Wald verloren hat. Dieser enorme Waldflächenverlust ist jedoch offensichtlich kein Anlass dazu "hohes Risiko" zu vergeben. Laut der EU ist Brasilien als "Standard Risiko" eingestuft. Generell dürfte das Risiko bezüglich Entwaldung entgegen der ursprünglichen Legitimation der Entwaldungsverordnung nicht mehr allzu hoch sein. 95% aller Länder dieser Erde wurden mit "niedrigem Risiko" eingestuft, darunter wie erwartet auch Österreich. In die Kategorie "hohes Risiko" wurden nur die Länder: Russland, Weißrussland, Myanmar und Nordkorea eingestuft, wohl weniger aufgrund deren Waldflächenentwicklung.
"Wenn Staaten mit eindeutig belegtem Entwaldungsrisiko nicht entsprechend eingestuft werden, wird der ursprüngliche Zweck des Länderbenchmarkings ad absurdum geführt", so Mylius. "Die Verordnung verliert damit ihre Glaubwürdigkeit und das Ziel, die Entwaldung zu stoppen wird klar verfehlt. Alle Marktteilnehmer müssen den gleichen bürokratischen Aufwand betreiben, unabhängig vom tatsächlichen Risiko."
Die Land&Forst Betriebe begrüßen zwar, dass Österreich als Land mit geringem Risiko bewertet wurde, das sei jedoch keine Auszeichnung, sondern eine Selbstverständlichkeit angesichts der nachhaltigen Bewirtschaftung heimischer Wälder. Der bürokratische Aufwand bleibt dennoch auf hohem Niveau und trifft besonders kleinere und mittlere Betriebe unverhältnismäßig hart. Jetzt erst recht braucht es eine Entlastung für Länder mit vernachlässigbarem Risiko, damit Gerechtigkeit hergestellt wird und die Bürokratie die Wertschöpfungsketten nicht zum Erliegen bringt.
"Wir fordern eine klare, transparente Offenlegung der Kriterien, nach denen die Risikoeinstufungen erfolgt sind. Zudem braucht es dringend praktikable Entlastungen, etwa durch die Einführung einer eigenen Kategorie für Länder mit vernachlässigbarem Risiko, wie es in Österreich der Fall ist.", betont Mylius. "Die Politik muss handeln, um die Verordnung glaubwürdig und effektiv umzusetzen ohne jene zu belasten, die nachweislich kein Entwaldungsrisiko aufweisen!"
Die Land&Forst Betriebe Österreich appellieren eindringlich an die politischen Entscheidungsträger in Brüssel und den Mitgliedstaaten, die Vereinfachungsvorschläge im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit europäischer Betriebe endlich ernst zu nehmen. (Schluss)
"Die jetzt vorliegende Einstufung ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem klaren Wortlaut der Verordnung. Anstelle einer fundierten, datenbasierten Bewertung scheint hier politische Rücksichtnahme den Ausschlag gegeben zu haben", kritisiert Konrad Mylius, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich.
Laut Artikel 29 der Entwaldungsverordnung sollen Länder in drei Risikokategorien – "hoch", "Standard" oder "niedrig" – auf Basis objektiver Indikatoren wie Entwaldungsraten, der Ausdehnung landwirtschaftlicher Flächen sowie relevanter Produktionstrends eingestuft werden. Diese Einstufung beeinflusst wesentlich die Sorgfaltspflichten der Marktteilnehmer und Kontrollquoten der Länder.
Daten und Fakten zeigen auch deutlich, wo die Wälder der Welt zurückgehen. Ein Beispiel: Aus FAO-Berichten geht hervor, dass Brasilien von 2010 bis 2020 jährlich 1,5 Millionen Hektar Wald verloren hat. Dieser enorme Waldflächenverlust ist jedoch offensichtlich kein Anlass dazu "hohes Risiko" zu vergeben. Laut der EU ist Brasilien als "Standard Risiko" eingestuft. Generell dürfte das Risiko bezüglich Entwaldung entgegen der ursprünglichen Legitimation der Entwaldungsverordnung nicht mehr allzu hoch sein. 95% aller Länder dieser Erde wurden mit "niedrigem Risiko" eingestuft, darunter wie erwartet auch Österreich. In die Kategorie "hohes Risiko" wurden nur die Länder: Russland, Weißrussland, Myanmar und Nordkorea eingestuft, wohl weniger aufgrund deren Waldflächenentwicklung.
"Wenn Staaten mit eindeutig belegtem Entwaldungsrisiko nicht entsprechend eingestuft werden, wird der ursprüngliche Zweck des Länderbenchmarkings ad absurdum geführt", so Mylius. "Die Verordnung verliert damit ihre Glaubwürdigkeit und das Ziel, die Entwaldung zu stoppen wird klar verfehlt. Alle Marktteilnehmer müssen den gleichen bürokratischen Aufwand betreiben, unabhängig vom tatsächlichen Risiko."
Die Land&Forst Betriebe begrüßen zwar, dass Österreich als Land mit geringem Risiko bewertet wurde, das sei jedoch keine Auszeichnung, sondern eine Selbstverständlichkeit angesichts der nachhaltigen Bewirtschaftung heimischer Wälder. Der bürokratische Aufwand bleibt dennoch auf hohem Niveau und trifft besonders kleinere und mittlere Betriebe unverhältnismäßig hart. Jetzt erst recht braucht es eine Entlastung für Länder mit vernachlässigbarem Risiko, damit Gerechtigkeit hergestellt wird und die Bürokratie die Wertschöpfungsketten nicht zum Erliegen bringt.
"Wir fordern eine klare, transparente Offenlegung der Kriterien, nach denen die Risikoeinstufungen erfolgt sind. Zudem braucht es dringend praktikable Entlastungen, etwa durch die Einführung einer eigenen Kategorie für Länder mit vernachlässigbarem Risiko, wie es in Österreich der Fall ist.", betont Mylius. "Die Politik muss handeln, um die Verordnung glaubwürdig und effektiv umzusetzen ohne jene zu belasten, die nachweislich kein Entwaldungsrisiko aufweisen!"
Die Land&Forst Betriebe Österreich appellieren eindringlich an die politischen Entscheidungsträger in Brüssel und den Mitgliedstaaten, die Vereinfachungsvorschläge im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit europäischer Betriebe endlich ernst zu nehmen. (Schluss)
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