Zum Content springen
Neue Suche

Absender

Empfänger

Washington/Ottawa, 13. März 2025 (aiz.info)

Kanadas Milchindustrie nicht besorgt über angedrohte Zölle

Fast alle Milchprodukte für den Inlandsverbrauch verkauft

Der jüngste Schlag von US-Präsident Donald Trump gegen Kanada zielt auf die Zölle auf Milchprodukte ab. Mitglieder der kanadischen Milchindustrie äußern sich laut MBI allerdings weniger besorgt über die drohenden hohen US-Zölle als über den sich abzeichnenden Konflikt um das Angebotsmanagement. Trump hat damit gedroht, als Reaktion auf Kanadas 250-prozentige Zölle auf US-Milchimporte „reziproke“ Zölle auf kanadische Milchprodukte zu erheben.
 
Kanadische Industrievertreter weisen jedoch laut CTVNews darauf hin, dass fast alle in Kanada produzierten Milchprodukte für den Inlandsverbrauch verkauft werden, was bedeutet, dass die US-Zölle nur einen kleinen Teil des Marktvolumens betreffen würden. Sie zeigen sich allerdings beunruhigt darüber, dass das kanadische System der Angebotssteuerung - das die Branche vor internationaler Konkurrenz schützt - im Vorfeld einer Neuverhandlung des Freihandelsabkommens zwischen den beiden Ländern in den Blickpunkt des US-Präsidenten zu geraten scheint.
 
Kanada importiert weit mehr Milchprodukte aus den USA, als es dorthin exportiert, wie der Lebensmittelökonom Michael von Massow von der University of Guelph erläutert. Das deutet darauf hin, dass ein eskalierender Zollstreit für Milchprodukte US-Landwirten mehr schaden würde als kanadischen. Vor dem Handelsstreit wurden demnach auf die von Kanada importierten US-Milchprodukte überhaupt keine Zölle erhoben, weil die Einfuhrmengen unter der von beiden Ländern im Rahmen des bestehenden Freihandelsabkommens vereinbarten Grenze lagen. Auf Einfuhren, die diese Grenze überschreiten, erhebt Kanada Zölle in Höhe von etwa 250 Prozent. (Schluss)
1.788 Anschläge
  • Empfehlen
  • Drucken
  • PDF downloaden
  • RTF downloaden