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Wien, 16. September 2025 (aiz.info)

Bundesgartenbautagung 2025 in Wien - Vom Saatgut zur Zukunft

Expert:innen diskutierten aktuelle Entwicklungen, neue Technologien und Herausforderungen der Branche

In einen Treffpunkt der österreichischen Gartenbaubranche verwandelte sich vergangene Woche die HBLFA Schönbrunn in Wien. Über 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich und dem benachbarten Ausland diskutierten unter dem Motto "Vom Saatgut zur Zukunft" über aktuelle Entwicklungen, neue Technologien und Herausforderungen der Branche.

Gartenbau zwischen Tradition und Innovation

Der Gartenbau hat in der österreichischen Landwirtschaft eine Sonderstellung. Auf vergleichsweise kleiner Fläche erwirtschaften die Betriebe nennenswerte Umsätze. Gleichzeitig sind sie geprägt von intensiver Handarbeit, Saisonverlängerung durch Gewächshäuser und einem hohen Personaleinsatz. Die aktuellen Herausforderungen reichen von sich verschärfenden Pflanzenschutzregelungen über steigende Energiepreise bis hin zum Fachkräftemangel. Trotz dieser zahlreichen Unsicherheiten entdecken immer mehr Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger den Gartenbau für sich - die Arbeit mit Pflanzen und Lebewesen macht den Reiz dieser Branche aus.

Fachprogramm - praxisnah und zukunftsweisend

Genau diesen Themen widmete sich die Bundesgartenbautagung. Die Veranstaltung bot ein dichtes Programm aus Vorträgen und Praxisbeispielen. Im Themenbereich Digitalisierung und Innovation erklärten Experten, wie Künstliche Intelligenz Betriebe unterstützen kann und welche Trends und Ideen den Gartenbau von morgen prägen. Bezüglich Produktion und Vermarktung erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung konkrete Anregungen für die betriebliche Praxis: vom nachhaltigen Anbau in der Marktgärtnerei über moderne Verkaufsformen mit wenig Personal bis hin zu Kennzahlenvergleichen und Marketingstrategien für Zierpflanzen und Gemüse. 

Der dritte Schwerpunkt der Tagung waren die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz. Pflanzenschutz, neue Methoden zur Gesunderhaltung von Kulturen und Gesamtenergiekonzepte standen hierbei im Fokus. Ebenso berichteten die Fachvortragenden über praktikable Lösungen für den Umstieg auf nicht-fossile Energie und die langfristige Sicherung der Produktqualität. Zwischen den Programmpunkten gaben außerdem Sponsoren praxisrelevante Impulse und stellten sich als starke Partner der Branche vor.

Festabend in der Pflanzenorangerie

Der gesellschaftliche Höhepunkt der Tagung war aber der Festabend in der historischen Pflanzenorangerie von Schönbrunn. Die barocken Mauern, stimmungsvolle Musik der Stadtmusik Schwechat und florale Dekoration boten den perfekten Rahmen für Gespräche, Ehrungen und Begegnungen. Zu den Rednerinnen und Rednern zählten Pfarrer Christian Maresch, Bundesminister Norbert Totschnig, LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger sowie AMA-Marketing Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek. Sie würdigten die wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Bedeutung des Gartenbaus und nahmen zu diversen Herausforderungen Stellung. Zahlreiche weitere Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, Bildungsinstitutionen und Sponsoren unterstrichen die Relevanz der Branche.

Ehrungen und Staatsmeisterschaft der Junggärtner:innen

Im Rahmen des Festabends wurden besondere Verdienste um den Gartenbau ausgezeichnet. Der Landesverband "Der Wiener Gärtner" ehrte Franz Ganger, Wilhelm Jedletzberger, Leopold Schippani und Leopold Prochazka für ihr großes Engagement. Der Bundesverband würdigte Beatrix Hohengartner, Norbert Walter, Herbert Jedletzberger sowie Michael Gross für ihre Beiträge zur Weiterentwicklung und Sicherung des Fortbestehens des österreichischen Gartenbaus.

Ein emotionaler Höhepunkt der Bundesgartenbautagung war außerdem die Staatsmeisterschaft der Junggärtnerinnen und Junggärtner. Die jungen Talente stellten sich anspruchsvollen Einzel- und Teambewerben und zeigten, dass die nächste Generation den Gartenbau mit Leidenschaft und Innovationskraft in die Zukunft führt. Die Gewinner sind: 

Teamwertung: 1. Platz Steiermark, 2. Platz Fachschule Langenlois, 3. Platz Ritzlhof
Einzelwertung: 1. Platz Bettina Kepplinger (Gärtnerei Zmugg, Salzburg), 2. Platz Alexander Wieser (Universität Graz, Steiermark), 3. Platz Anika Hiermann (Fachschule Langenlois)

Die Siegerinnen und Sieger wurden am Galaabend unter großem Applaus auf der Festbühne gefeiert - ein deutliches Signal für die Zukunft des österreichischen Gartenbaus.

Fazit: "Die Bundesgartenbautagung 2025 zeigte eindrucksvoll, wie stark der Gartenbau in Österreich in Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft verankert ist. Die Mischung aus fachlicher Weiterbildung, Branchenaustausch, Ehrungen und Nachwuchsförderung bestätigte die Tagung als zentralen Treffpunkt der Branche. Der Gartenbau bleibt ein Sektor, der Tradition mit Innovation verbindet und klar in die Zukunft blickt", zeigte sich die Präsidentin Ulrike Jezik-Osterbauer erfreut.

Nähere Informationen und weitere Bilder gibt es beim Bundesverband der österreichischen Gärtner. (Schluss) APA OTS 2025-09-16/9:26
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