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Neusiedl am See, 13. Juni 2025 (aiz.info)

Regionale Geflügelhaltung sichert Versorgung

Die Länderkonferenz der Geflügelwirtschaft Österreich tagte im Burgenland

Neusiedl am See, 13. Juni 2025 (aiz.info). - Am 12. und 13. Juni war das Burgenland Gastgeber der diesjährigen Länderkonferenz der Geflügelwirtschaft Österreich (GWÖ). Vertreter aller Bundesländer diskutierten aktuelle Herausforderungen und Perspektiven der Branche.

Die Geflügelwirtschaft Burgenland präsentierte sich dabei als aktiver Impulsgeber, denn Geflügel hat im Burgenland innerhalb der tierischen Veredelung einen besonders hohen Stellenwert: 2023 wurde ein Produktionswert von 36,5 Mio. Euro mit Geflügel und Eiern erzielt. "Die Eigenversorgung mit regionalen Lebensmitteln wie etwa Getreide, Milch, Fleisch und Eiern ist ein entscheidender Faktor für eine nachhaltige, krisenfeste und gesunde Zukunft. In einer Zeit globaler Unsicherheiten zeigt sich immer deutlicher, wie wichtig es ist, unsere Lebensmittel dort zu produzieren, wo wir sie auch konsumieren. Unsere bäuerlichen Betriebe sorgen dafür, dass ausreichend frische Eier und frisches Geflügelfleisch aus der Region verfügbar sind. Österreichs und Burgenlands Geflügel-Bäuerinnen und Bauern produzieren höchste Qualität und setzen im Bereich Tierwohl im internationalen Vergleich hohe Standards in der Produktion um. Sie leisten mit ihrer täglichen Arbeit einen wichtigen Beitrag zur regionalen Eigenversorgung und zur Versorgungssicherheit", betont der Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer Nikolaus Berlakovich im Rahmen der Länderkonferenz gemeinsam mit Burgenlands LH-Stv. Anja Haider-Wallner, dem Obmann der Geflügelwirtschaft Österreich Markus Lukas und dem Obmann der Geflügelwirtschaft Burgenland Heinz Schlögl.

Die Vogelgrippe ist aktuell in Österreich kein Thema mehr. Dennoch sind die Betriebe noch vorsichtig. Die Lagerbestände an Eiern sind weiterhin auf niedrigem Niveau und sorgen so für gute Preise in allen Haltungsformen. Die Verkaufspreise sind zurzeit in der ausgeglichenen Marktsituation auf gutem Niveau stabil. Das Burgenland zählt derzeit 52 registrierte Legehennenhaltungsbetriebe mit über 434.000 Hennenplätze, die zu rund 81% in Bodenhaltung, zu 11% in Bio und zu 8% in Freilandhaltung wirtschaften. Im Bereich der Putenmast sind 18 Betriebe mit knapp 190.000 Stallplätzen registriert. Zusätzlich wächst das Interesse an alternativen Geflügelarten wie Gänsen oder Tauben.
 
Beschleunigung bei Stallbauverfahren dringend notwendig

Die Geflügelwirtschaft ist ein starker und innovativer Sektor mit wachsender Bedeutung - auch für die Ernährungssouveränität Österreichs. "Besonders erfreulich ist, dass wir im Burgenland sowohl konventionelle als auch biologische Betriebe weiterentwickeln und auch Neueinsteiger begleiten. Doch zurzeit dauert es viel zu lange, wenn Betriebe in ihre Ställe investieren wollen. Deshalb fordern wir vom Land Burgenland dringend eine Beschleunigung bei Flächenwidmungen und Stallbauverfahren, um den Betrieben Investitionen zu ermöglichen und die Versorgungssicherheit zu sichern", fordert Berlakovich im Rahmen der Länderkonferenz.
 
Landeshauptmann-Stv. Anja Haider-Wallner: "Hohe Standards beim Tierwohl und beim Umweltschutz können wir nur mit wirtschaftlich erfolgreichen landwirtschaftlichen Betrieben erreichen. Die Geflügelwirtschaft in Österreich setzt hier schon strengere Standards um als viele andere Länder der EU. Um auf diesem Weg weiter voranzukommen, sieht das burgenländische Regierungsprogramm eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen vor. Umso unverständlicher ist es, dass einfache Schritte nicht umgesetzt werden - etwa dass Konsument:innen in der Gastronomie immer noch keine Informationen über die Herkunft von Lebensmitteln erhalten müssen."

Marktsituation stabil, Nachfrage hoch

Die Beratungen spiegelten auch die aktuellen Marktentwicklungen wider: Laut aktuellen RollAMA-Zahlen ist der Konsum von Geflügelfleisch im Lebensmitteleinzelhandel weiterhin auf hohem Niveau. Im Jahr 2024 stieg der österreichweite Absatz von Hühnerfleisch auf über 30.080 Tonnen, bei einem durchschnittlichen Preis von 8,71 Euro/kg. Putenfleisch erreichte 8,7 Tonnen, bei einem Preis von 10,08 Euro/kg. Hühnerfleisch stellt damit 76% des Marktanteils bei Geflügel, Pute 22% - ein klarer Beleg für die hohe Relevanz österreichischer Geflügelproduktion im Handel.

Geflügelwirtschaft Burgenland als starke Stimme

Die Geflügelwirtschaft Burgenland (GWB) mit 40 Mitgliedern - von Junghennenaufzucht bis Putenmast - zeigte sich bei der Konferenz als engagierte Interessenvertretung. Auch 2024 setzte sie sich intensiv für praxisgerechte Lösungen bei neuen gesetzlichen Vorgaben ein, insbesondere im Hinblick auf Tiergesundheit, Stallbau und Vermarktung.

Die Konferenz endete mit einem klaren Bekenntnis zur Stärkung der bäuerlichen Geflügelhaltung und einem Appell an die Politik, Investitionen und Innovationen in der Landwirtschaft aktiv zu ermöglichen. (Schluss)
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