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Linz, 25. Mai 2023 (aiz.info)

Milchwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Qualitätsorientierung und Preiswettbewerb

Heimische Milchbauern garantieren höchste Qualitäts-, Tierwohl-, Umwelt- und Klimastandards

Die Milchwirtschaft ist von den massiven Kostensteigerungen, bedingt durch die hohe Inflation sowie Preissteigerungen bei Investitionen und Betriebsmitteln, enorm betroffen. Die Teuerung trifft die Betriebe vor allem bei den Energiekosten. Entlastungspakete bringen nur eine teilweise wirtschaftliche Entlastung. Hohe Baukosten führen dazu, dass nur notwendige Umbauten durchgeführt werden. Die gestiegenen Preise für Servicetechnik, Melktechnik und Eutergesundheitsartikel sowie für die externen Arbeitskräfte tragen ihr Übriges zur wirtschaftlichen Belastung bei. Im Gegenzug werden die Milchpreise seit Jahresbeginn Monat für Monat nach unten revidiert. Diese Entwicklung stellt sich daher völlig konträr zu den erfolgten Kostensteigerungen dar. Aktuell liegt das Preisniveau für Qualitätsmilch GVO-frei zwischen 48 und 50 Cent netto je Liter. Zu Jahresbeginn waren es noch 56 Cent netto je Liter. Auch die Zuschläge für Biomilch und Heumilch sind rückläufig. Weiters wirkt sich die Inflation auf das Einkaufsverhalten aus. Die Konsumentinnen und Konsumenten greifen verstärkt auf Handelsmarken und Diskont-Ware zurück, anstatt auf Markenprodukte und Biomilch sowie Heumilch zu setzen.
 
"Die heimischen Milchbäuerinnen und Milchbauern bekennen sich zum eingeschlagenen Qualitätsweg. Momentan reduziert sich aber der Wert der Lebensmittel auf die Preisdiskussion. Die genossenschaftlichen Molkereien haben hohe Standards für die Produktion geschaffen, es werden die verschiedensten Milchsorten auch von entlegenen Orten gesammelt und sortenrein verarbeitet. Über all das wird nicht mehr geredet, sondern nur mehr über den Preis und den Inflations-Treiber Lebensmittel. Die Differenzierungen und das Einhalten von Auflagen brauchen aber unbedingt eine faire Honorierung über den Produktpreis. Können wir den Mehraufwand für unsere Art der Produktion nicht erlösen, dann wird der Strukturwandel gerade in der Milchwirtschaft weiter voranschreiten und der Eigenversorgungsgrad sinken. Die Landwirtschaft bekennt sich mit Nachdruck zum Erhalt der Ernährungssouveränität gerade auch bei der Vielzahl an Milchprodukten. In keinem anderen Land wird die Milch mit einer derart hohen Ressourcen-, Umwelt- und Klimaeffizienz sowie Tierwohlgerechtigkeit produziert wie bei uns, und diese Art der flächendeckenden Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaft sollten wir uns unbedingt erhalten", betont Landwirtschaftskammer (LK) Oberösterreich-Präsident Franz Waldenberger.
 
Anforderungen steigen ständig
 
Die Milchproduktion befindet sich derzeit in einem massiven Transformationsprozess. Aktuell stehen vor allem jene Milchviehhalter vor großen Herausforderungen, die ihre Tiere noch unter dauernder Anbindehaltung halten. Um zukünftig weiterhin unter dem AMA-Gütesiegel vermarkten zu können, müssen diese Betriebe ab dem Jahr 2024 auf eine andere Haltungsform umgestellt haben. Des Weiteren fordert der österreichische und auch deutsche Lebensmittelhandel noch zusätzliche Tierwohl-Maßnahmen sowie eine Haltungsform-Kennzeichnung.
 
Genossenschaftliche Molkereien sind Wettbewerbsvorteil für Milcherzeuger
 
Im Regal finden sich viele österreichische Markenprodukte, wobei der Handel laufend versucht die Markenprodukte der heimischen Molkereien durch Eigenmarken zu ersetzen, um so eine stärkere Stellung bei Preisverhandlungen gegenüber den Molkereien zu erlangen. Damit werden die Molkereien im Falle des Falles leichter ersetzbar und geraten zusehends preislich unter Druck. Österreichische Milchprodukte erfreuen sich bei Konsumentinnen und Konsumenten großer Beliebtheit. Wichtig wird es in Zukunft sein, dass Molkereien (und auch Zulieferer) zur Sicherstellung der heimischen Lebensmittelversorgung weiter innovationsstark und wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleiben.
 
Waldenberger hebt hervor: "Die starken, genossenschaftlich organisierten und in bäuerlicher Hand befindlichen Molkereien sind ein großer wirtschaftlicher Vorteil der österreichischen Milchbäuerinnen und Milchbauern gegenüber jenen in anderen Ländern. Im Vordergrund steht nicht die Erwirtschaftung höchstmöglicher Gewinne, sondern die Erzielung bestmöglicher Bauern-Auszahlungspreise. Die genossenschaftliche Molkereistruktur unterstützt den Milchstandort Österreich und trägt auch wesentlich zur Stärkung der Erzeuger bei."
 
Die Molkereigenossenschaften haben die Herausforderungen angenommen und sich entsprechend aufgestellt. So hat sich vor allem das Exportgeschäft seit dem EU-Beitritt sehr erfolgreich entwickelt und es werden mittlerweile fast 50% des Umsatzes im Export erwirtschaftet. Im letzten Jahr waren vor allem der hohe Gaspreis und der Engpass bei Verpackungsmaterialien bei den Molkereien eine große wirtschaftliche Belastung. Dies konnte zwischenzeitig zum Teil gemeistert wurden, indem viele Projekte in Richtung erneuerbarer Energien umgesetzt wurden.
 
AMA-Gütesiegel garantiert heimische Herkunft und Qualität
 
Das AMA Gütesiegel bietet bei der Auslobung heimischer Produkte eine klare Orientierung. Eine zentrale Forderung der Landwirtschaftskammer ist es, auch Importware entsprechend zu kennzeichnen. Die Umsetzung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung ist mit September 2023 verpflichtend vorgesehen. Damit ist ein erster wichtiger Schritt getan. Aber auch im Bereich verarbeiteter Lebensmittel oder in der Gastronomie ist eine gesetzliche Herkunftskennzeichnung unabdingbar, um auch hier den Konsumentinnen und Konsumenten den gezielten Griff zu heimischen Qualitätsprodukten zu ermöglichen.
 
Klimaschonende Landwirtschaft braucht Nutztiere
 
Die öffentliche Diskussion diskriminiert Nutztiere oftmals zu Nahrungskonkurrenten und Umweltbelastern. Große Anteile der weltweiten Ernte an Getreide, Mais und Soja werden an Nutztiere verfüttert. Gleichzeitig nimmt die verfügbare landwirtschaftliche Nutzfläche pro Erdbewohner aufgrund von Bevölkerungswachstum und Landverbrauch bedrohlich ab. Vor diesem Hintergrund erscheint eine Limitierung der Nutztierhaltung auf den ersten Blick unvermeidlich. Aber eine Landwirtschaft ohne Nutztiere wäre im Hinblick auf die Ernährungssicherung absolut verantwortungslos. Entscheidend ist die richtige Balance aus Tier- und Pflanzenproduktion im Gesamtsystem einer landwirtschaftlichen Kreislaufwirtschaft, die auf einer flächengebundenen Tierhaltung beruht.
 
Die notwendige Balance in der Landwirtschaft ergibt sich aus dem Umstand, dass der überwiegende Anteil der landwirtschaftlichen Biomasse für den Menschen nicht essbar ist. Darunter fällt nicht nur die Biomasse von Grünland und Gründüngung auf Ackerflächen (z.B. Kleegras). Auch "essbare" Ackerkulturen liefern erhebliche Mengen an nicht-essbarer Biomasse. Insgesamt fallen je Kilo veganem Lebensmittel aus dem Handel mindestens vier Kilo an nicht-essbarer Biomasse an. Die darin gebundenen Pflanzennährstoffe müssen wieder zurück in den landwirtschaftlichen Kreislauf. Bloßes Verrotten lassen ist auch ökologisch ineffizient. Biogasproduktion und die Nutzung der Gärreste als Dünger ermöglichen zwar ein effizientes Recycling, aber nur die Nutztierfütterung liefert über die Wirtschaftsdünger hinaus auch noch hochwertige Lebensmittel.
 
"In der öffentlichen Diskussion muss wieder mehr Platz für Fakten geschaffen werden. Zu oft wird über einfache Erklärungen falsche Stimmung gemacht und ein negatives Image der Milch- und Rinderwirtschaft verursacht. Insgesamt kommt es in Zukunft darauf an, aus der begrenzt verfügbaren, landwirtschaftlichen Nutzfläche mit möglichst geringer Umwelt- und Klimawirkung ein Optimum an Lebensmitteln zu erzeugen. Dieses Ziel wird nur unter der Einbindung von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen zur Nutzung der in Österreich prägenden Grünlandflächen erreicht. Das Grünland ist nur über die Milch- und Fleischproduktion für die menschliche Ernährung nutzbar und sowohl in Österreich als auch weltweit für die Ernährungssicherung absolut unverzichtbar. Gerade im Berggebiet gibt es zur Milch- und Fleischproduktion keine wirkliche Alternative. Außerdem ist offenes Grünland ein wichtiger Lebensraum für viele Insekten- und Vogelarten, der durch die aktive Bewirtschaftung durch unsere Bäuerinnen und Bauern erhalten wird. Nur unsere Rinder und Wiederkäuer können Gras in wertvolle Lebensmittel wie Milch und Fleisch umwandeln. Würde diese Bewirtschaftung aufgegeben, dann würden insbesondere die Berggebiete verwalden. Dies hätte erhebliche negative Konsequenzen für die Biodiversität, die attraktive Kulturlandschaft, den Tourismus und damit auf die Wirtschaftskraft und Besiedelung in den ländlichen Regionen", betont Präsident Waldenberger.
 
Milchproduktion mit höchster Klimaeffizienz
 
Der Umwelt- und Klimaschutz sowie die Emissionsreduktion sind aber auch global zu betrachten. Eine Extensivierung auf Gunststandorten wie Mitteleuropa ist klimaschädlich, da die Produktion in andere Regionen mit höheren Kohlenstoffopportunitätskosten verlagert wird. Ein entscheidendes Argument für die Milcherzeugung in Österreich aus Klimaschutzsicht sind die im globalen Vergleich geringen Produktionsemissionen.
 
Weltweit verursacht die Milchproduktion eine CO2-Belastung von durchschnittlich 6,2 Kilogramm je Liter Milch, in Deutschland 1,8 Kilogramm, im EU-Schnitt 1,4 Kilogramm und in Österreich lediglich 1 Kilogramm CO2 je produziertem Liter Milch. Der Wasserverbrauch spielt in der heimischen Milchproduktion umweltmäßig praktisch keine Rolle, da die Milchproduktion fast ausschließlich in Berg- und Grünlandregionen mit ausreichend Niederschlag stattfindet. "Insbesondere heimische Milchprodukte können daher mit reinem Gewissen und Genuss konsumiert werden", betont Waldenberger.
 
Milchproduktion stellt hohe Management-Anforderungen
 
Wie in nachfolgender Tabelle ersichtlich, war die Zahl der Milchviehbetriebe trotz des besseren Milchpreises auch im Jahr 2022 weiter rückläufig und verzeichnete im Vergleich zum Jahr 2021 eine vierprozentige Abnahme. Grund dafür ist unter anderem der hohe Arbeitseinsatz auf milchviehhaltenden Betrieben. Gleichzeitig hat die Zahl an Milchkühen in OÖ einen mehrjährigen Höchststand erreicht. Die Milchproduktion ist eine der arbeitsintensivsten und produktionstechnisch fordernsten Sparten in der Landwirtschaft, die 365 Tage im Jahr den Einsatz der Bäuerinnen und Bauern erfordert.
 
"Dadurch, dass der erwirtschaftbare Deckungsbeitrag der Kühe über die letzten Jahrzehnte gesehen kaum angestiegen ist, konnte die notwendige Anpassung des Einkommensniveaus an die Inflation nur durch eine Aufstockung des Milchviehbestandes erreicht werden. Das führt allerdings zu größeren Betrieben und in Folge dessen ergeben sich höhere Anforderungen an das Management und in der Betriebsführung", betont Kammerdirektor Karl Dietachmair.
 
Mittlerweile gibt es in OÖ bereits mehr als 700 Betriebe, welche mehr als 50 Kühe im Stall halten. Zunehmende Technisierung und Automatisierung unterstützen die Tierhalter im Management, wie z.B. automatisierte Melksysteme, automatisierte Fütterungssysteme und automatische Entmistungssysteme.
 
"Dies setzt eine gewisse Technikaffinität der Bäuerinnen und Bauern voraus, die sich im digitalen Zeitalter stetig weiterentwickeln und weiterbilden müssen. Zudem sind für derartige Investitionen auch entsprechende finanzielle Mittel erforderlich. Die Technisierung und Digitalisierung spielt gerade in der Milchproduktion eine wichtige Rolle und ist für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit unabdingbar", erklärt Dietachmair.
 
Milchviehhaltung mit enormer Weiterentwicklung
 
Speziell im Bereich der Milchviehhaltung weist Oberösterreich eine im Bundesländervergleich größere Betriebsstruktur auf (durchschnittlich 29,3 Milchkühe je Betrieb gegenüber 23 im Österreich-Durchschnitt). Dies zeigt sich auch darin, dass von österreichweit 1.600 automatischen Melksystemen (Melkroboter) 740 Anlagen in Oberösterreich im Einsatz sind. Damit können in Betrieben vor allem Routinearbeiten reduziert werden, sodass mehr Zeit für das Bestandsmanagement, Vorsorgemaßnahmen zur Tiergesundheit und die Tierbeobachtung sowie Optimierung der Fütterung zur Verfügung steht. Im Mittelpunkt stehen das Tierwohl, die Schaffung und Erhaltung einer optimalen Eutergesundheit sowie damit einhergehend die Sicherung bester Milchqualität. Etwa 300 milchviehhaltende Betriebe sind in 18 Arbeitskreisen organisiert, in denen vor allem die ständige Weiterentwicklung des Tierwohls sowie von Umwelt-, Klima- und Produktionseffizienz im Mittelpunkt stehen. Mit Unterstützung der LK-Bildungs- und Beratungsarbeit hat hier in den letzten Jahren eine enorme Weiterentwicklung verbunden mit einer hohen Investitionstätigkeit stattgefunden.
 
Heimische Milchproduktion findet in optimierter Kreislaufwirtschaft statt
 
Die heimische Milchproduktion findet ausschließlich bodengebunden mit einem überdurchschnittlich hohen Einsatz von Grundfuttermitteln (Gras, Heu, Silage) statt. Das ist vor allem wiederkäuergerecht und reduziert auch den Einsatz teurerer Getreideschrote und Eiweißfuttermittel. Die anfallenden Wirtschaftsdünger (Mist, Jauche und Gülle) werden gezielt zur Düngung der betriebseigenen Futterflächen eingesetzt und reduzieren so den notwendigen Zukauf teurer Handelsdünger. Aktuell investieren milchviehhaltende Betriebe vor allem in den Ankauf von Technik zur bodennahen Wirtschaftsdüngerausbringung, um Emissionen gezielt zu reduzieren und so die Wirkung von Wirtschaftsdüngern zu optimieren. Genauso wird auch in anderen Bereichen bis hin zu den Molkereiunternehmen an der ständigen Optimierung und Weiterentwicklung der betrieblichen Kreislaufwirtschaft gearbeitet. "Gestiegene Energie-, Düngemittel- und Futtermittelpreise haben diese Weiterentwicklungen zusätzlich befeuert. Unterstützend wirkt dabei, dass in natürlichen Produktionssystemen im Regelfall Umwelt-, Klima- und Ressourceneffizienz mit Produktionseffizienz sowie wirtschaftlicher Effizienz einhergehen. Das gilt insbesondere für die heimische Milchproduktion, die als Musterbeispiel für eine optimierte Kreislaufwirtschaft betrachtet werden kann", betont Dietachmair.
 
Lebensmittel in Österreich kein Inflationstreiber
 
In Hinblick auf die allgemein gestiegenen Kosten, können Konsumentinnen und Konsumenten bewusst und mit ruhigem Gewissen zu österreichischen Milchprodukten greifen. Die Preissteigerungen bei Lebensmitteln zählen in Österreich nicht zu den primären Inflationstreibern, im Gegensatz zu den Energiekosten, Wohnen, Verkehr und Dienstleistungen. Weiters stellen sich die heimischen Preissteigerungen bei Lebensmitteln und vor allem auch bei Butter wesentlich niedriger als in Deutschland oder im EU-Durchschnitt dar, wie ein Blick auf die folgende Grafik anschaulich zeigt. Österreich liegt bei der Gesamtinflationsrate deutlich über dem EU-Durchschnitt, bei der Preisentwicklung für Lebensmittel aber deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Vor diesem Hintergrund ist es absolut unverständlich, dass sich die öffentliche und politische Diskussion aktuell primär um die Lebensmittelpreise dreht und man sich nicht den wahren Ursachen der überdurchschnittlichen Inflationsentwicklung widmet. "Damit kommt derzeit die von der heimischen Landwirtschaft seit vielen Jahren konsequent eingeschlagene Qualitätsstrategie enorm unter Druck", kritisiert Dietachmair und ergänzt: "Aktuell leisten die heimischen Bäuerinnen und Bauern unfreiwillig einen nicht unwesentlichen Beitrag zu Inflationsdämpfung. Das hängt damit zusammen, dass bäuerliche Familienbetriebe konsequent bodengebundene Tierhaltung betreiben sowie auf Kreislaufwirtschaft setzen und sich so wegen geringer Futtermittelzukäufe und einem optimierten Wirtschaftsdüngereinsatz als besonders krisenresistent erwiesen haben.
 
Der Anteil der Ausgaben für Milchprodukte am gesamten Warenkorb liegt derzeit bei 1,57% aller Haushaltsausgaben.
 
Marktpsychologie beeinflusst auch Lebensmitteleinkauf
 
Die ständigen Diskussionen über die Lebensmittelpreise führen dazu, dass Konsumentinnen und Konsumenten glauben, primär beim Lebensmitteleinkauf könne Geld eingespart werden. Bei einem durchschnittlichen Anteil von 10 bis 11% an den Haushaltsausgaben wird aber schnell klar, dass die wahren Kostentreiber in anderen Bereichen liegen und für einen durchschnittlichen Haushalt beim Lebensmitteleinkauf nur begrenzte Einsparpotentiale gegeben sind. Zudem befindet sich derzeit die gesamte Wertschöpfungskette für Lebensmittel unter einem erheblichen Kostendruck.
 
Weiters bekennt sich die Landwirtschaft dazu, dass für alle Bevölkerungsgruppen der Zugang zu hochwertigen Qualitätslebensmitteln gewahrt bleibt. Sozial- und Einkommenspolitik sollte daher nicht über Lebensmittelpreise, sondern weiter zielgerichtet über Kollektivverträge und staatliche Transferleistungen gemacht werden. Die aktuell einseitige Diskussion über Lebensmittelpreise ist in weiten Bereichen wenig faktenbasiert, geht im Kern an den wahren Ursachen der eingetretenen Kaufkraftverluste vorbei und vermittelt damit den Konsumentinnen und Konsumenten ein völlig falsches Bild. (Schluss)
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