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Wien, 21. Jänner 2025 (aiz.info)

Bauernbund übergibt Forderungspapier an EU-Agrarkommissar Hansen

Hansen besucht Österreich als eines der ersten EU-Länder und sichert den Bäuerinnen und Bauern vor Ort Unterstützung zu

Der Luxemburger Christophe Hansen ist seit Dezember 2024 neuer EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung. Hansen, Bauernsohn aus Luxemburg, kündigte zu Beginn seiner Amtszeit an, mit den Bäuerinnen und Bauern vor Ort sprechen zu wollen. Als eines der ersten Länder besuchte er am 20. Jänner, auf den Tag genau 50 Tage nach seinem Amtsantritt, auf Einladung von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig Österreich.

Der Agrarkommissar ließ sich auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Niederösterreich aus erster Hand berichten, mit welchen Herausforderungen Österreichs Bauernfamilien aktuell konfrontiert sind, welche Folgen der Klimawandel mit sich bringt und welche innovativen Lösungsansätze in der Praxis erprobt werden.
 
Bauernbund-Präsident Abg.z.NR DI Georg Strasser bekräftigt die drängenden Anliegen der heimischen Land- und Forstwirtschaft: “93% unserer landwirtschaftlichen Betriebe werden von Familien geführt. Sie fühlen sich von überbordender Bürokratie übermannt, während immer weniger Zeit für die Arbeit am Feld, im Stall oder im Wald bleibt. Wir begrüßen es, dass Agrarkommissar Christophe Hansen eine Vereinfachung der immensen Auflagen und Vorschriften angekündigt hat und sichern ihm dabei unsere volle Unterstützung zu.“ Positiv hebt Strasser außerdem hervor, dass Hansen sich intensiv mit der zukünftigen Generation beschäftigen will: “In Österreich haben wir eine gute Ausgangsposition, ist doch bei uns immerhin ein Viertel der Betriebsführer jünger als 40 Jahre. In der EU hingegen sind es gerade einmal halb so viele. Um eine gute Basis für die Hofübernahme zu schaffen, braucht es Rahmenbedingungen, die Innovation fördern und Investitionen ermöglichen“, so Strasser.
 
Bauernbund übergibt Forderungspapier
 
Strasser nutzte den Besuch Hansens, um dem Agrarkommissar ein Forderungspapier des Österreichischen Bauernbundes zu übergeben. Darin skizziert der Bauernbund seine Pläne für die Zukunft: “Die neue Gemeinsame Agrarpolitik ab 2028 soll auf bäuerlichen Familienbetrieben als Basis lebendiger ländlicher Räume aufbauen. Damit wir die Rolle der Landwirtschaft in der EU stärken, braucht es eine Wertanpassung der europäischen Mittel. Die EU ist gefordert, bürokratische Hürden aktiv abzubauen. Das ist wichtiger denn je: Gerade jetzt braucht es eine resiliente, produktionsfähige Landwirtschaft in Europa, um die Versorgung sicherzustellen und die Energieunabhängigkeit auszubauen“, unterstreicht der Bauernbund-Präsident.
 
Der Bauernbund begrüßt die Ankündigung Hansens, in der Gemeinsamen Agrarpolitik Kontinuität als Maßstab heranzuziehen: “Radikale Umbrüche sind fehl am Platz. Stattdessen braucht es eine Weiterentwicklung mit Weitsicht, die auch die Bedürfnisse der Bäuerinnen und Bauern berücksichtigt“, sagt Strasser. Um eine bessere Stellung der österreichischen und der europäischen Landwirtschaft am Markt zu erreichen, fordert der Bauernbund den Ausbau der Transparenz entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette: “Was uns beim Honig auf EU-Ebene gelungen ist, das muss auch bei anderen Lebensmitteln möglich sein: Eine klar ersichtliche Angabe, woher ein Produkt stammt, hilft den Bäuerinnen und Bauern ebenso wie den Konsumentinnen und Konsumenten“, so Strasser abschließend. (Schluss)
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